Weshalb machen die Menschen eine Diät? Mehrheitlich sicher, um abzunehmen, um einer Traumfigur näher zu kommen, weil sie sich mit ein paar Kilo weniger auf den Rippen wohler fühlen und weil sie ganz allgemein ihrer Gesundheit etwas Gutes tun wollen. Aktuell kommt wohl auch noch der Wunsch hinzu, nach einer Corona-bedingten Auszeit das deutlich sichtbare Hüftgold zu reduzieren.
Sicher machen die allermeisten Menschen jedoch keine Diät, um sich zu schaden und eventuell sogar ein erhöhtes Sterberisiko einzugehen. Aber genau das kann geschehen, wenn auf Diäten gesetzt wird, die von ihrer Einseitigkeit leben. So wie bei der weit verbreiteten Low-Carb-Diät, die Wissenschaftler aus Boston und Tokio unter gesundheitlichen Aspekten genauer unter die Lupe genommen haben.
Mit Low-Carb kurzfristig Gewicht reduzieren und langfristig früher sterben
Low-Carb-Diäten basieren auf der Überlegung, dass Kohlenhydrate als Kalorienträger deutlich reduziert, wenn nicht gar ganz weggelassen werden sollten. Kurzfristig führt dies auch tatsächlich zu einer nachweisbaren Gewichtsreduktion. Aber was passiert langfristig, wenn diese Diät aus Gewohnheit zur normalen Ernährung wird? Spätestens dann wird aus dieser Form von Diät eine chronische Mangelernährung, von der negative Folgen zu erwarten sein dürften. Genau solche, teils gravierenden Folgen konnten Forscher in ihren Studien auch nachweisen. Abnehmwillige, die langfristig deutlich weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen als im Rahmen einer gesunden Ernährung notwendig, haben ein erhöhtes Risiko früher zu sterben. Gleiches gilt erwartungsgemäß auch, wenn die Ernährung zu viele Kohlenhydrate enthält. Auch bei dieser Ernährung erhöht sich das Sterberisiko deutlich. Generell gilt nach Ansicht der Forscher, dass ein Zuwenig an Kohlehydraten wie auch an anderen essenziellen Nährstoffen zu schädlicher Mangelernährung führen kann. Liegt von den essenziellen Nährstoffen der Kohlehydratanteil im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung bei etwa 50%, ist das von den Forschern ermittelte vorzeitige Sterberisiko am Geringsten und die Menschen haben die statistische Chance, 4 Jahre länger zu leben als diejenigen, deren Kohlehydratanteil bei unter 30% liegt, was den Vorgaben einer Low-Carb-Diät entsprechen würde. Aber auch das Gegenteil ist ungesund. Liegt der Kohlehydratanteil der Ernährung deutlich über den „gesunden“ 50%, nimmt die ermittelte Lebenserwartung wieder rasant ab, wie die Forscher berechneten.
Fazit: Gewichtsreduktionsdiäten sind kurzfristig eine adäquate Methode, um überflüssige Pfunde loszuwerden. Langfristig sollte die Ernährung ausgewogen sein und gesundheitliche Risiken berücksichtigen. Low-Carb-Diäten bergen langfristig die Risiken einer Mangelernährung.