Infektionen mit dem Hanta-Virus – Eine unerwartete Nebenwirkung der Corona-Pandemie

Hunter

Infektionen mit dem Hanta-Virus – Eine unerwartete Nebenwirkung der Corona-Pandemie
Was hat das Hanta-Virus mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 zu tun? Garnichts, sollte man meinen. Außer der Tatsache, dass beides Viren sind, die dem Menschen gefährlich werden könnten, gibt es zwischen ihnen keine weiteren biologischen Gemeinsamkeiten. Trotzdem werden seit dem Auftreten von Corona mehr Infektionen mit Hanta beobachtet. Das liegt nicht an den Viren, sondern an einem naheliegenden menschlichen Verhalten während Pandemie und Lockdown.

Heimwerkern und Aufräumen fördert Infektionen mit Hanta-Viren

Hanta-Viren gehören zu einer weltweit anzutreffenden Gruppe von RNA-Viren, die beim Menschen schwerwiegende Infektionen verursachen können. Die bei uns vorkommenden Viren können als hämorrhagisches Fieber bezeichnete Fiebererkrankungen verursachen, die mit Blutungen einhergehen. In einigen Fällen kann die Infektion mit dem Hanta-Virus tödlich verlaufen.

Meist ist sie bei uns in Mitteleuropa jedoch weniger dramatisch. Hanta-Viren besiedeln Nagetiere, meist Rötelmäuse, aber auch andere Mäuse und Ratten, ohne dass die Tiere an der Infektion erkranken. Gefährlich für den Menschen sind nicht nur infizierte Tiere, sondern auch deren Ausscheidungen. Die Viren werden mit Kot und Urin der Tiere ausgeschieden und können bei Kontakt mit den Exkrementen den Menschen infizieren. Selbst in getrocknetem Kot oder Urin sind die Viren noch infektiös.

So ist es erklärbar, dass die Zahl der Infektionen mit dem Hanta-Virus im Zuge der Corona-Pandemie zunahm. Haben sich die Menschen während des Lockdowns doch vermehrt ihrem eigenen Zuhause gewidmet und aufgeräumt, geputzt, gewerkelt und Baumaßnahmen verwirklicht. Dabei wurde im wahrsten Sinne des Wortes viel Staub aufgewirbelt, der im schlimmsten Fall mit Exkrementen infizierter Nager kontaminiert war. So gelangte das Virus in die Atemwege heimwerkelnder Menschen und führte zu einem Anstieg grippeähnlicher Symptome, hinter denen sich ein hämorrhagisches Fieber verbergen könnte.

Schutz vor der Virusinfektion bieten derzeit nur präventive Maßnahmen, da es gegen das Virus noch keine Impfung gibt. So empfehlen Gesundheitsbehörden wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei Aufräumarbeiten oder Renovierungen in Bereichen, die auch Nagetieren einen Lebensraum bieten, Mundschutz und Handschuhe zu tragen.